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Pestalozzipädagogik

Johann Heinrich Pestalozzi
Johann Heinrich Pestalozzi

Johann Heinrich Pestalozzi war ein Schweizer Pädagoge und Philanthrop aus dem 19. Jahrhundert. Pestalozzi gilt als eine der Schlüsselfiguren bei der Prägung des Begriffs der Anschauungspädagogik, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts unter dem Begriff der Reformpädagogik weiter entwickelt wurde.

Als pädagogisches Ziel definierte Pestalozzi eine ganzheitliche Volksbildung, die dem Menschen ein selbständiges und kooperatives Wirken im demokratischen Gemeinwesen ermöglicht. Dabei spielen die Vorbildwirkung und die Bildung durch die Eltern und die Elementarbildung im Vorschulalter eine wichtige Rolle. Pestalozzi setze den Schwerpunkt in einen ganzheitlichen Ansatz der intellektuellen, der handwerklichen und der sittlich-religiösen Bildung. Pestalozzi lehnte dass Prinzip der Notengebung an Schulen konsequent ab und lehrte das Motto „Hilf mir, es selbst zu tun“, welches später auch von der Montessori-Pädagogik aufgegriffen wurde. Pestalozzi ging davon aus, dass in allen Schülern Kräfte vorhanden sind, die bei der Vermittlung von Fähigkeiten und Wissen entfaltet werden sollten. Pestalozzi verstand Pädagogik als eine Vermittlung zwischen den Kräften von Kultur und Natur.

Die Pestalozzi-Pädagogik teilt die natürliche kindliche Entwicklung in die Dreiteilung „Kopf, Herz, Hand“ auf, stellvertretend für Intellekt (Sprache, Gesang, Schreiben, Zeichnen und Rechnen), Sitte (Liebe, Vertrauen, Gedlung und Gehorsam) und praktische Fähigkeiten. Der Einsatz Pestalozzis im Waisenhaus in Stans machte ihn auch als „Begründer moderner Sozialpädagogik“ bekannt. Seine Impulse zur Professionalisierung des Bildungssystems wurden von weiteren Vertretern der Pädagogik und der Reformpädagogik aufgegriffen und weiter entwickelt.


Foto: public Domain
Artikel geschrieben von Andrease Mettler
veröffentlicht am Donnerstag, 4. Juni 2015counter

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