Beitrag von M.G. am 28.04.2007
Mein Sohn muss für den Unterricht das Buch lesen:"In 300 Jahren vielleicht" von Tilmann Röhrig.
Ich habe ihm das Schulbuch weggenommen und finde es unverantwortlich von dem Lehrer, dass er dieses Buch im Rahmen des Unterrichts zum Lesen aufgibt!
Der Inhalt des Buches: brutal!!! Es geht von abgeschnittenen Brüsten von Vergewaltigungsopfern über das grausame Niedermetzeln bis hin zu abgeschlagenen Kinderhänden -die Kriegszeit von 1641 detailliert dargestellt.
Ich hätte gern eure Meinung gehört, diese ist mir in diesem Fall sehr wichtig!!
danke
Behandlung 7. Klasse Gymnasium
Beitrag von q.w. am 10.05.2007
Ohne jetzt weiter zu diesem Buch recherchiert zu haben: Das ist einfach ein ganz dummer Lehrer. Sowas gibt es.
Beitrag von F. am 30.08.2007
Guten abend. Wir haben da Buch selber damals in der 8ten Klasse durchgenommen und ich errinnere mich noch gut daran. Bei einigen Leuten mag dieses Buch sicherlich abschreckend wirken, aber es gibt mit sicherheit genug schüler die dieses Buch total falsch verstehen und den Inhalt eher toll oder lustig finden da sie zu jung sind und sowas nunmal in mode ist. Wie gesagt, es ist ein klasse buch aber mann sollte doch schon über einegewisse geistige reife verfügen die meiner meinung nach nicht bei allen 7-9 klässlern zu finden ist.
Beitrag von L. am 07.09.2007
Das ist ja wohl Unverantwortlich, also wir mussten so brutale Bücher nicht im Unterricht lesen.
Ich würde mich prompt mit anderen Eltern kurz schliessen und vor dem Direktor vorsprechen.
Es gibt mit Sicherheit pädagogisch wertvollere Bücher!
Beitrag von K. am 03.01.2008
Es ist schon interessant, dass man, ohne über das Buch etwas zu wissen oder nach der Anlage der Unterrichtsreihe zu fragen auf die Dummheit des Lehrers schließt. Dieser Kommentar sagt wohl eher etwas über die Dummheit des Schreibers.
MFG
Kronos
Beitrag von k.g. am 11.07.2009
Guten Abend,
ich verstehe ihre Reaktion und Besorgnis wegen der Brutalität des Buches, aber die Gewalt war Realität im 30jährigen Krieg und die Welt besteht nicht nur aus blühenden Vorgärten. Früher oder später werden Kinder mit Krieg, Gewalt und all ihren Schrecken konfrontriert - nun, wo soll ein junger mensch sonst sich auseinander setzen dürfen? Die Schule kann ein guter Ort dazu sein.
ich bereite gerade selbst einen Textauszug für den Unterricht vor und ich bin mir der Verantwortung bewusst - Tod, Gewalt, Krieg werden stets tabuisiert -
will man den Barock verstehen sind Vergänglichkeit, Tod und Schrecken eben ein wichtiger Bestandteil -
sollen wir den Kindern nur eine perfekte Idylle vorgaukeln, oder wünschen sie sich eine kritische Auseinandersetzung mit der Welt -
das Buch sagt doch: Krieg ist schrecklich!
ich würde mir einen sachlicheren Umgang mit dem Buch wünschen; und Eltern, die zuhause mit den Kindern das Gelesene aufarbeiten...damit aus ihnen starke, friedvolle aber kritische Leser werden
Diese Nacht gehört also diesem Buch!
eine zukünftige Lehrerin
Beitrag von n. am 15.05.2011
7-9 klässler sehen sich (ob mit oder ohne elterns zustimmung) saw 1-4 an und finden nichts dabei. da wird wirklich die gewalt verherrlicht und den kindern vorgegaukelt, es sei ohnehin alles nur aus ketchup und plastik. wenn sie aber ein buch über die wirkliche schrecklichkeit des krieges und der menschenverachtung lesen (noch dazu mit pädagogischer anleitung und den hoffentlich verständnisvollen eltern, die diese eindrücke mit ihnen aufarbeiten), dann wird groß von verantwortungslosigkeit gesprochen. mich würde interessieren, warum die mutter dem sohn das buch "wegnehmen" musste. wenn er es nicht lesen will, dann liegt es ohnehin in der ecke. dann riskiert er lieber eine schlechte note, als sich etwas aufdrängen zu lassen. mutters sorge ist vielleicht nur ihre überreaktion auf die vielleicht schlummernde neugier auf die große, grausame welt da draussen, vor der sie ihn ohnehin nicht beschützen kann. (ich bin mutter von drei kindern in höheren schulen und selber pädagogin, ich finde, man sollte einem schüler der stufe 7-9 kein buch "wegnehmen" wollen) liebe grüße an den lehrer