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Schulforum - Schulwechsel

Beitrag von M.W. am 11.01.2007
Hallo, zusammen,

wir suchen verzweifelt eine Schule für unseren Sohn, in der er einfach gut lernen kann. Er hat folgendes "Problem":
Zum Lernen braucht unser Sohn Ruhe (ungewöhnlich?), er geht in die Schule um zu Lernen (ungewöhnlich?) und kann sich schlecht konzentrieren, wenn es in der Klasse laut und unruhig ist. Selbst bei Arbeiten ist es sehr laut/unruhig. Jetzt brauchen wir eine Schule in der Nähe von Dormagen (Neuss, Düsseldorf), in der diese Dinge gegeben sind, wo die Lehrer also noch in der Lage sind, die Kinder im Griff zu haben, sprich für Ruhe zu sorgen, damit auch jedes Kind die Chance hat zu lernen. Die Klassengröße müsste auch geringer sein als z. Zt. 32 Kinder, am besten so bis 20 Kinder.

Hat jemand Erfahrung und kann uns eine Schule nennen, wo auch auf die Bedürfnisse der Kinder eingegangen wird.

Vielen Dank im vorraus.

Fam. Weidmann

Beitrag von H. am 30.01.2007
dann lassen sie ihren sohn am besten untersuchen. ich finde es nicht normal, dass jemand vollkommene ruhe braucht, um etwas zu lernen.
eine wirklich ruhige klasse werden sie wahrscheinlich in keiner schule finden.

Beitrag von F.W. am 04.02.2007
Vielen Dank für diese qualifizierte Antwort. Sorry, aber was ist so ungewöhnlich daran, dass jemand zum Lernen Ruhe (nicht absolute Ruhe) braucht? Können nicht ganz verstehen, was daran so ungewöhnlich ist. Für die heutige Zeit mag es ungewöhnlich sein, das ist richtig. Die Kinder heute sind halt unruhig, laut und zumeist kaum zu bändigen. Und da unser Sohn weiß, wofür er lernt bzw. er will ja einfach nur lernen, fällt er aus der Norm. Da müssen wir sagen, dass finden wir nicht normal. Trotzdem vielen Dank für die Antwort. Bitte aber nächstes Mal nur antworten, wenn man einen wirklichen Tipp hat.

Mit freundlichen Grüßen

Fam. Weidmann

Beitrag von S. am 09.02.2007
Um es auch gleich vorweg zu sagen: Eine ruhige Schule in der Region Neuss kenne ich auch nicht. Vielleicht können Sie sich eine Privatschule leisten.

Ich finde es auch bedauerlich, dass an öffentlichen Schulen vernünftiges Lernen in ruhiger Umgebung praktisch nicht mehr möglich ist. Die Lehrer haben sich damit abgefunden, dass es im Klassenzimmer immer laut ist.

Beitrag von A.M. am 09.02.2007
Das Thema ist interessant. Ich habe eine Umfrage zu diesem Thema erstellt.

Beitrag von M.W. am 11.02.2007
Wir haben das Problem jetzt so gelöst:
Zunächst einmal haben wir unseren Sohn ja tatsächlich untersuchen lassen, aber aufgrund dessen, dass er in der alten Schulsituation eine Schulangst mit körperlichen Beschwerden entwickelt hat. Wir sind dann mit ihm zu den Ärzten gegangen, um erst einmal körperliche Ursachen auszuschließen. Dann haben wir uns entschlossen, mit ihm in die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Köln-Holweide zu gehen, damit ihm geholfen würde. Dort haben wir seit ca. 1 Jahr eine Therapie gegen die Schulangst und die damit verbundenen Probleme (Depressionen ect) gemacht. Letztlich ist er in die Tagesklinik dort gekommen, und er hat sich -als der schulische Druck weggefallen ist - so entspannt, dass er wieder ein fröhlicher Junge geworden ist. Nun steht seine Entlassung an, und wir haben das Jugendamt um Hilfe gebeten (Antrag auf Erziehungshilfe), da wir ja leider nicht die finanziellen Mittel haben, um selbst eine Privatschule zu bezahlen. Wir haben uns eine in Krefeld angeschaut. Die machte auch einen guten Eindruck. Der Direktor dort sagte uns auch, dass das Jugendamt die Kosten übernehmen muss. Die wären nach dem Jugendhilfegesetz dazu verpflichtet. Da unser Sohn jedoch auch nach seiner Entlassung eine begleitende Therapie benötigt, die ihn nicht wieder in diese schreckliche "dunkle und depressive" Zeit zurückfallen lässt, haben wir uns nun entschlossen, ihn in eine Förderschule zu geben, die allerdings auf Realschulniveau unterrichtet, denn das war uns als Eltern und ihm selbst sehr wichtig. Die meisten Förderschulen unterrichten ja auf Hauptschulniveau. Dort in der Förderschule könnte er sogar Abitur machen. Dort haben wir dann all das, was uns für unseren Sohn wichtig ist: kleine Klassen (max. 14 Kinder, 2 Lehrkräfte, ruhigere Klassen, motiviertere Lehrkräfte und letzlich bekommen die Kinder dort auch die Zeit, die sie brauchen zum Lernen (natürlich in einem gewissen Rahmen), d. h. wenn sie in einer Klassenarbeit mehr Zeit brauchen, können sie die auch bekommen. Es wird also individuell auf die Kinder eingegangen. Es ist nämlich eine Förderschule für Körperbehinderte, chronisch kranke und psychosomatisch kranke Kinder. Dort lernen die Kinder auch noch nebenbei, auf andere Rücksicht zu nehmen.

Unserer Meinung nach ist es sehr notwendig, das ganze Schulsystem zu überdenken. Denn viele, viele Kinder bleiben auf der Strecke, da sie sich nicht nach ihren Bedürfnissen entwickeln können. Es ist schade, wenn ein Kind jeden Tag gefrustet aus der Schule kommt und sich doch immer wieder die Mühe macht zu lernen. Wir sind froh, diesen Weg für unseren Sohn gefunden zu haben, auch wenn er sehr mühsam war. Und wir sind uns sicher, es geht vielen anderen Eltern und auch Kindern so wie uns.

Beitrag von J. am 21.03.2007
ich habe dieses problem auch, bin aber schon ziemlich 18, und bei mir hat sich in dem Fall keine Lösung gegeben. Hiermit wollte ich nur mal mitteilen, dass es tatsächlich mindestens einen gibt, der sich damit auch negativ konfrontiert fühlt.

Beitrag von y.a. am 23.03.2007
hallo manuela! vielleicht magst mir ja mal privat schreiben? das problem kennen wir nur zu gut,wir haben 5 kinder davon gehen 3 in die schule 1 in vorschule und d. kleinste ist noch zuhause.bei uns war schon normaler kiga nicht möglich da unser 5 jährg. mit dem lärmpegel überfordert war aber wir haben hilfe bekommen,sehr schade dashier auch so ein dummer kommentar von wegen es stimme was nicht mit ihrem kind abgegeben wurde...ist wieder sehr typisch wie man auch an schulen mit "anderen" kinder umgeht,man sollte sich mal in eine schule oder kiga begeben was da lautstärken vorherrschen....lg yvonne!

Beitrag von q.w. am 10.05.2007
Fantastischer Beitrag, Frau Weidmann! Und Glüchwunsch zur tollen Schule! Immer mehr Eltern müssen feststellen, wie leicht Kinder durch das Raster fallen, das für unser System erdacht wurde. Wer bestens in dieses Schema passt (und sich an-passt) schafft es oft bis ganz oben...Was davon zu halten ist, sieht man am gigantischen Versagen unserer Eliten seit etwa 25 Jahren. Aussitzen, Verschlafen, Aktionismus, Reaktion und Rekonstruktion - das war´s.

Beitrag von S.M. am 22.09.2007
Es stimmt leider nun einmal, dass Kinder mit einem gewissen Lärmpegel zurechtkommen müssen. In der Regel tun das die meißten Kinder auch und es sollte nicht so sein, dass Kinder zum lernen "absolute" Ruhe brauchen. Solch eine Vorraussetzung ist schlichtweg unmöglich, da man von Kindern nicht erwarten kann vollkommen ruhig zu sein. Selbst unter Erwachsenen ist eine gewisse Lautstärke üblich. Ich an Ihrer Stelle würde mich bei Ihrem Kinderarzt mal über ADS informieren, welches Konzentrationsstörungen fördert und bewirkt, dass Ihr Kind im Vergleich zu anderen Kindern stärker von Kleinigkeiten abgelenkt wird, die sämtliche anderen Kinder schlichtweg ignorieren würden. Dies könnte dann gegebenenfalls auch mit Konzentrationshilfen behandelt werden. Lg, Sarah

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